Erinnerungen 1919-1944
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Der Autor wohnte diplomatischen und geheim-
dienstlichen Verhandlungen bei und stand u.a.
mit Schweizer Grössen wie Bundesrat Motta
oder Nationalrat Walter aus Luzern in Kontakt.
Mottas Vermittlungsversuche, um die er gebeten
wurde, fruchteten aber nichts. Als ‘überzeugter
Katholik’ verwarf er z.B. die These, wonach der
‘Völkerbund’ eine Ausgeburt der Freimaurerei
sei. Lieber lobbyierte er für eine Uni im Tessin.
Papst Pius XII. kommt hier eine Schlüsselrolle zu.
Der Autor führte seine ‘Erinnerungen’ bis 1944
nach. Ein Herausgeber fand sich erst 1950.
Seelische Trümmer
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Ein Einwurf, womit versucht wird, die ‘seelische
Verfasstheit’ der Nachkriegsgenerationen einzu-
ordnen und therapeutisch zu bewirtschaften.
Schade um die ‘akademische’ Hochstapelei.
Eher ein Auswurf, denn die Autorin schwadro-
niert von ‘Tätervolk’ und behauptet, es habe
sich «der Mantel der kollektiven Schuld über
die meisten deutschen Seelen gelegt» (vgl.
S. 211). Sowas ist aber ‘Unsinn auf Papier’.
Bösartige Leser könnten bei einem solchen
Ansatz auf ‘Hirnwäsche’ schliessen, oder
auf eine dämlich gewickelte Sozialisation.
Die Zitate sind dennoch interessant.
Untersuchung zum Reichstagsbrand
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Der ultimative Untersuchungsbericht zum Reichstagsbrand,
unter Mitarbeit des Schweizer Historikers Walther Hofer,
der auch sonst gerne von der offiziellen History abwich.
Für diesen Bericht, den man sich unbedingt borgen sollte,
wurde sogar die Zürcher Kantonspolizei mit Echtheits-
prüfungen von Unterschriften betraut (vgl. ab S. 472).
Es tauchen darin viele Parallelen zur aktuellen Praxis der
Bundesregierung auf. Der Reichstag verfügte zwar schon
damals über ein Netz von unterirdischen Gängen.
Nur den Wassergraben gab es noch nicht.
Zitat von S. 459:
,Wer sollte wohl Interesse daran haben, den Reichstag in
Brand zu stecken?’ – ,Ausser Göring wüsste ich niemanden.’
Um die Täterschaft zu vernebeln, wurde ein ausufernder
Schauprozess gegen Tippelbruder van der Lubbe vorgeführt.
Das Tagebuch der Maria Meinhof
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Enkelin Renate stösst auf das «Tagebuch in
schwerer Zeit» von Grossmutter Maria und
kommt davon nicht mehr los.
Es ist eine Geschichte zwischen Leben und
Tod, denn Maria verliert 3 ihrer 6 Söhne im
Krieg – Georg-Wolfgang, Hans-Gottfried
und Joachim.
Die russische Besatzung gab der Zivilbevöl-
kerung noch den Rest: um den Vergewalti-
gungen zu entgehen, ertränkten sich Frauen
im Bauernpfuhl.
Nur für starke Nerven. Die Vorfahren sehen
uns hier aus vielen Gesichtern fragend an.
Mein Jahrhundert-Leben
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Dem Ex-Soldaten mit Jg. 1923 kamen in Frankreich
wie auch in Russland eher Aufgaben hinter der
Kriegsfront zu. Dennoch landete er mit Verwundun-
gen im Lazarett.
Sein Augenmerk gilt jedoch dem Wiederaufbau
der deutschen Wirtschaft («Vollbeschäftigung
durch Improvisation»), woran er mit grossem
Elan und viel Inspiration teilgenommen hat.
Ab S. 127 beschreibt er seinen Wechsel von der
Kriegs- an die Industriemesse-Front, wo er – im
Gegensatz zur ‘Sinnlosigkeit des Kriegs’ – dem
Fachpublium eigene Erfindungen vorführt.
Mit Düfteleien (es geht primär um Duft) geht
sein Leben wirklich auf, weshalb er sogar Rat-
schläge erteilt, die aber auf Erfahrungen bau-
en, als im Staate Deutschland mit ‘Treu und
Glauben’ noch sehr vieles in Ordnung war.